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Universität MGF

In der Mensa etwa präsentierten die Schülerinnen und Schüler der 11. Jahrgangsstufe ihr Ergebnisse der Wissenschaftswoche.

Großer Erfolg der zweiten Wissenschaftswoche zum Thema Olympia

Angestrengte Diskussionen hier, konzentrierte Recherche dort, Treffen mit Expertinnen und Experten, Auswertungen, Analysen, Experimente und eigene Feldversuche: Es war eine ungewöhnliche Woche am Maristen-Gymnasium, doch, darüber waren sich alle am Ende einig, es war auch eine sehr erfolgreiche: Von Montag bis Freitag bestritten beinahe 900 Schülerinnen und Schülern eine Wissenschaftswoche im wahrsten Wortsinn. Rahmenthema heuer: die Olympischen Spiele. Ob die fünften Klassen oder die "Großen" aus der Elften, alle beschäftigten sich in den verschiedenen Fächern mit diesem einen Rahmenthema und stellten am Ende ganz unterschiedliche, zum Teil erstaunliche Ergebnisse heraus.

Etwa im Fachbereich Sport und Biologie der achten Jahrgangsstufe. Dort ging Lehrerin Sophie Bichlmeier zusammen mit ihrer Gruppe der Frage nach, ob und wie vegane Ernährung bei Spitzensportlern machbar und auch sinnvoll ist. Zudem probierten die Schüler sich selbst in der Herstellung sinnvoller Gerichte.

Bei Maximilian Wolf und der Geschichts-Gruppe der 11. Jahrgangsstufe drehte sich dagegen alles um „Olympia 1972 und Oral History – Wissenschaftliche Erkenntnisse durch die Erzählungen von Zeitzeugen“. Dabei unternahm die Gruppe auch eine Exkursion nach München, wo unsere Schülerinnen und Schüler an zwei Tagen sogar Zeitzeugen befragen durften. Dabei waren die Schülerinnen und Schüler etwa beim Landtagsabgeordneten Florian Streibl (Sohn des ehem. Ministerpräsidenten Max Streibl), beim letzten noch lebenden Architekten des Olympiageländes, Prof. Fritz Auer, der extra nach München gekommen war für die MGF-Gruppe, sowie im Olympiapark und am Erinnerungsort zum Olympia-Attentat.

Mit der antiken Idee von Olympia und der modernen Umsetzung beschäftigte sich Maria Bauer mit den Schülerinnen und Schülern im Fach Geschichte. Hier war ebenfalls eine Exkursion Bestanteil der Woche, und hier durften die Schülerinnen und Schüler sogar auf den Rasen des Olympiastadions.

Kreativ wurde es währenddessen im Fach Musik. Lehrer Matthias Schäffer hatte mit den Schülerinnen und Schülern der 5. Jahrgangsstufe zunächst olympische Eröffnungsfeiern analysiert und auf dieser Grundlage eine kleine Choreografie zum Olympiasong „Hand in Hand we stand“ aus dem Jahr 1988 erstellt und eingeübt.

Wiederum in der 11. Klasse beschäftigte sich die Sport-Gruppe von Susanne Goes mit der Leistungsmanipulation bei Olympia, während die Wirtschafts-Gruppe von Frieder Goes der Altersvorsorge von Olympioniken nachging.

Auf den Spuren von Eddy the eagle war währenddessen die Englisch-Gruppe der 5. und 6. Jahrgangsstufe. So erkundeten die Schülerinnen und Schüler nicht nur die Geschichte und den Werdegang des berühmten Skispringers aus England, sondern versuchten sich in der Turnhalle auch selbst an ersten Skisprung-Übungen.

Wie es rund um Olympia in der Antike zuging, das gab es für zwei Gruppen der Unterstufe rund um Elisabeth Malki-Schneck und Lana Fischer zu erkunden. In der staatlichen Antikensammlung in München konnten sich die Schülerinnen und Schüler viele originale Artefakte aus der griechischen Antike anschauen. Dort gab es viel Neues über die griechischen Götter und den Sport in der Antike zu erfahren. Zum Abschluss gestalteten die Kinder ihre eigenen Tontöpfe nach dem Vorbild der antiken Vasen.

Ebenfalls im Olympiapark waren während der Woche die Wirtschaftsschüler der 9. und 10. Jahrgangsstufe, die erkundeten, welcher Wirtschaftsfaktor für die Region durch die Olympischen Spiele in München entstanden ist.

Wiederum mit dem Olympia-Attentat von 1972 beschäftigten sich die Schülerinnen und Schüler der 7. und 8. Jahrgangsstufe zusammen mit Geschichts-Lehrerin Judith Radlmeier. Unter anderem besuchte auch diese Gruppe das Mahnmal zum Attentat im Olympiapark.

Wiederum kreativ wurde es für die Kunst-Gruppe der Klassen sieben und acht. Zunächst analysierte die Gruppe von Nicola Manautines die Konstruktion des Olympiastadions vor Ort, um dann am MGF selbst an einem eigenen Modell des Stadiongeländes zu arbeiten.

Wiederum die Stadtentwicklung Münchens durch die Olympischen Spiele von 1972 stand bei zwei Gruppen aus der 10. und 11. Klasse im Fokus, unter anderem erkundeten die Schülerinnen und Schüler von Julia Kraft und Theresa Massouh die signifikanten Ergebnisse auch vor Ort in München.

Selbst forschen durften die neunten und zehnten Klassen im Fach Biologie bei Larissa Theiner. So galt es zum Beispiel, einem Sportlerherz theoretisch auf den Grund zu gehen, zudem sezierten die Schülerinnen und Schüler aber auch ein Schweineherz selbst, um so die einzelnen Bestandteile dieses Organs kennenzulernen, um davon dann unter anderem gesunde Ernährungsweisen abzuleiten.

Eine Zusammenbarbeit mit der LMU in München gab’s im Fach Sozialkunde: Dort gingen die Schülerinnen und Schüler zusammen mit Sozialkunde-Lehrerin Carina Sieh der Frage nach, wie politisch die Olympischen Spiele sind. Dazu diskutierte die Gruppe unter anderem im Hörsaal des Instituts für Kommunikationswissenschaft und Medienforschung mit Simon Greipl zur Radikalisierung in sozialen Medien und durfte unter anderem einen sogenannten „Eye Tracker“ selbst ausprobieren.

Mit „The Olympic history of traditionally English or American sport” beschäftigte sich die Englisch-Gruppe von Maria Rauscher in der 7. und 8. Klasse. Eine klassisch britische Sportart bei Olympia ist dabei das Baseball, und diesen Sport durften die Schülerinnen und Schüler zu Beginn der Woche bei einem Probetraining in Regensburg ausprobieren.

Mit den Portraits und der Geschichte verschiedener Olympioniken beschäftigten sich die Schülerinnen und Schüler von Deutsch-Lehrerin Carola Feddersen. Dabei entstanden zum einen kreative Audioguides, die über QR-Codes im Schulhaus (und unten auf dieser Seite in Auszügen) abgerufen werden können. Zudem durfte die Gruppe mit Birgit Fischer die mit Abstand erfolgreichste Olympionikin Deutschlands interviewen. Auch dieses Gesprächs gibt’s auf dieser Seite und im Schulhaus zum Nachhören.

Von Montag bis Donnerstag analysierten, recherchierten und diskutierten die verschiedenen Gruppen am MGF und draußen bei den unterschiedlichsten Exkursionen. Am Freitag dann galt es, die Ergebnisse auch zu präsentieren. Während die Klassen 5 bis 10 in ihren jeweiligen Themengruppen die Ergebnisse vorstellten, waren die elften Klassen vor größerem Publikum gefordert – in zwei Gruppen aufgeteilt, stellten die Schülerinnen und Schüler ihre Ergebnisse vor dem ganzen Jahrgang und den jeweiligen Lehrkräften vor.

Gespannt verfolgte Schulleiter Christoph Müller die diesjährige Wissenschaftswoche. „Der Dank gilt allen Lehrkräften, die unsere Schülerinnen und Schüler mit viel Elan und tollem Engagement an das wissenschaftliche Arbeiten herangeführt und so vielen verschiedene Themenfelder vorbereitet haben“, lobte der Oberstudiendirektor am Freitag. Doch der Dank gelte auch den Schülerinnen und Schüler, die mit viel Disziplin und ebenso großem Engagement eine Woche lang kreativ, wissenschaftlich und beständig an den jeweiligen Themen gearbeitet hatten. „Ihr werdet davon im Laufe eurer Schulkarriere profitieren“, zeigte Müller am Freitag auf. Die 11. Klasse etwa bei der Arbeit an der W-Seminararbeit im nächsten Schuljahr. Und so schloss am Freitagmittag die kleine „MGF-Universität“ ihre Pforten, freut sich aber darauf, im kommenden Schuljahr wieder zu öffnen.

Hintergrund: Mit der Einführung des neuen G9 wurde im Lehrplan der 11. Jahrgangsstufe eine sogenannte Wissenschaftswoche verankert. Am Maristen-Gymnasium haben wir uns dazu entschlossen, diese mit der ganzen Schule zu veranstalten, um unsere Schülerinnen und Schüler im Laufe der Jahre an das wissenschaftliche Arbeiten in verschiedenen Schwierigkeitsstuden heranzuarbeiten.

Fotos: Kollegium/Fischer/FREIE WÄHLER Landtagsfraktion

(1) Interview mit Birgit Fischer